KunstHandwerkerMarkt zeigt: Buchlerhaus als hervorragende Stätte für kulturelle Veranstaltungen

Noch hatten die Mitglieder und Helfer von KulturGut nicht alles aufgebaut, da kamen schon die ganz entschiedenen Flohmarktfans um auch ja nichts zu verpassen.
Den ganzen Tag über herrschte reges Treiben auf der Wiese neben dem Buchlerhaus, wo ein paar tausend Bücher und jede Menge Altes, Antikes und Krimskrams bereit lagen und die Herzen höher schlagen ließen.
Der große Flohmarkt war Teil der bisher größten Veranstaltung im und rund um das Buchlerhaus in Gerlachsheim.

Der große Flohmarkt von oben gesehen

Am vergangenen Sonntag hatte das barocke Buchlerhaus seine sämtlichen Tore und Türen geöffnet zum Ersten KunstHandwerkerMarkt. Vierzehn Kunsthandwerker zeigten, was sie künstlerisch geschaffen haben und einige führten ihr kunstvolles „Handwerk“ auch vor.
Im Innenhof gab es neben Isolde Wolfert mit ihren formvollendeten Tonkreationen den „Holzverzauberer“ Manuel Decker mit seinen holzverwachsenen Steinkunstwerken und handschmeichlerischem Holzspielzeug zu erleben.
Der Künstler und Grafiker Michael Blümel zeichnete und malte vielbestaunt den ganzen Tag über „life“ Themen rund um den Wein und wurde damit der Vergangenheit des Buchlerhauses als Weinhändlerhaus in ganz eigener Weise gerecht.
Mit Lothar Lempp war ein Kreativkünstler am Werk, der sich auf vielfältige Formen von Kaleidoskopen spezialisiert hat. Er zeigte, wie er die eingelegten bunten Glasstücke, die „Seele“ eines Kaleidoskops, herstellt. Sogar ein 3D-Kaleidoskop konnte betrachtet werden.
Gerlinde Lux fertigt wunderbare Portraits und Tiergemälde mit leuchtenden Farben in Verbindung mit Zeitungsseiten, indem sie nicht selten sogar den Inhalt des jeweiligen Zeitungsausschnittes künstlerisch aufgreift.
Wie überträgt man ein Gipsmodell auf das Holz. Wilfried Kemmer, Restaurator und Schnitzkünstler, war bei der Arbeit mit dem sogenannten Punktiergerät zu erleben. Er schnitzte an einer hölzernen Bischofsfigur und stand auf viele Publikumsfragen Rede und Antwort.
Im zweiten Stock des Buchlerhauses hatte der Verein KulturGut alle sechs Räume in einen Rundgang zusammengeschlossen. Die zahlreichen kunstinteressierten Besucher konnten Ariane Roy erleben beim Binden von Kränzen und Zusammenstellen von Kreationen auf alten Firstziegeln.
Franziska Keita zeigte die Herstellung von Glasmurmeln und anderen Gebilden in unwahrscheinlicher Schönheit und Vielfalt. Auch sie baut daraus ganz edle Kaleidoskope.
Mit Andrea Wikmann war das Kunsthandwerk aus dem afrikanischen Kontinent vertreten. Holzvögel, hölzernes Essbesteck, Schlüsselanhänger und die bunte Vielfalt an afrikanischen Stoffen und Mustern waren ihr Angebot; alles aus einem sozialen Projekt in Kenia.
Iris Hautzinger konnte man auf die Finger schauen und die Entstehung urtümlicher Handpuppen-Tierwesen aus Filz beobachten.
Ganz im Bereich von modernem Design bewegt sich Heike Scharm mit ihren geschmackvollen Schmuckstücken in Metall und Glas und mit ihren edlen gläsernen Sushischalen.
Auch Lateinamerika war vertreten. Luz Stella Soler Chaves aus Kolumbien gestaltet künstlerisch liebevoll Postkarten-Kunstwerke und Dinge in vielfältigen Formen aus Papier und einem eigenkreierten plastischen Material.
Die sachliche und klare Formensprache der Halsketten und des Ohrschmucks der beiden Goldschmiedinnen Eva Hergenröther und Eva Kuhn ist äußerst ansprechend und überzeugt. Und wenn Eva Hergenröther ihren Recyclingschmuck zum Beispiel aus Granini-Flaschen präsentiert,braucht der Betrachter eine ganze Weile bis zu seinem staunenden Aha-Erlebnis.
Melanie Vetter kombiniert in ihren Gedichtbildern überaus ansprechende Texte kalligrafisch gestaltet mit dem gemalten Bildhintergrund so, dass beide, Wort und Bild, sich gegenseitig überzeugend interpretieren.
Im letzten Raum des Rundgangs erwarteten den Besucher sechs großformatige abstakte Bilder von Rosemarie Lux, überzeugende Farbimpressionen, jedes Bild für sich und auch in der Kombination.
Drei geölte Skulpturen aus Tauber-Schwemmholz von Uwe Stephan fügten sich harmonisch in die Mitte des Raumes.

Mit der Beherbergung dieses KunstHandwerkerMarktes zeigte sich das noch unrenovierte Buchlerhaus und sein Umfeld als hervorragende Stätte für kulturelle Veranstaltungen mit ganz besonderem Charme. Erst nachdem nun die Erstellung der Toilettenanlage weitgehend abgeschlossen ist, sind solche Veranstaltungen möglich geworden. Die noch kleine Schar der Mitglieder von KulturGut e.V. und ihre Helfer bewältigten mit Bravour dieses große Stück Arbeit.
Aus den Besucherreaktionen zu schließen hat sich der Einsatz gelohnt und wird hoffentlich die weitere Arbeit beflügeln. Freilich ist KulturGut auf weitere großzügige Spenden und Mitarbeit angewiesen.