Das Jahr begann für uns mit einem Besuch des erweiterten Vorstands in Königheim. Wir beschäftigten uns mit der Geschichte der Königheimer Weinhändler und besahen die entsprechenden Gebäude. Ein paar davon sind in den letzten Jahren vorbildlich restauriert worden.
Dann folgten wir der Einladung in die Kunstmühle. Barbara Müller und Martin Krentz sind mit der Restaurierung dieses alten Gebäudes, das sie in fast unrettbarem Zustand übernommen hatten, schon sehr weit fortgeschritten. Und sie leisten Erstaunens- und Bewundernswertes! Bei einer begeisternden Führung durch das Mühlengebäude und über die projizierten Fotos konnten wir uns von den zurückliegenden Arbeiten ein gutes Bild machen.
Das hat auch uns wieder neuen Auftrieb gegeben!
Große bauliche Tätigkeiten können wir im ablaufenden Jahr allerdings nicht verzeichnen.
Wie vor einiger Zeit schon erwähnt, befinden wir uns in der Situation, dass nahezu alle Arbeiten, die ohne ein Gesamtkonzept möglich waren, erledigt sind und wir uns außerdem rein altersmäßig mit unserem Verein einer natürlichen Grenze nähern.
Es muss also dringend eine Lösung her, die unser Buchlerhaus-Areal in eine gute Zukunft führen wird.
Wir hofften in 2024 die Weichen neu zu stellen. Mit diesem Ziel hatte sich der bestehende Vorstand im Oktober 2023 durchgerungen, bei der Mitgliederversammlung noch einmal gemeinsam zu kandidieren, allerdings zur Wahl für nur ein Jahr.
Eine Umfrage unter unseren Vereinsmitgliedern, die einstimmig ergeben hatte: Es sollte versucht werden, das Buchlerhaus der Öffentlichkeit zugänglich zu halten und nur im Notfall den Verkauf an einen Investor anzustreben, nehmen wir als Auftrag.
Wie könnte man auch leichten Herzens ein Objekt weggeben, in das bereits ca. 200.000 € Spendengelder, ca. 50.000 € öffentliches Geld (Zuschüsse), über 10.000 Arbeitsstunden und über einen Zeitraum von 20 Jahren ganz viel Lebenszeit geflossen sind?!
Anfang Februar kamen wir „zufällig“ über ein Interview im Deutschlandfunk mit „DenkMalNachhaltig“ (https://denkmalnachhaltig.com/) in Verbindung. Wir nahmen Kontakt auf und der Geschäftsführer von DenkMalNachhaltig, Herr Binninger, meldete sich zurück.
Am 13. Februar hatten wir mit ihm ein einstündiges Videotelefonat. Die Inhalte, gemeinsam Denkmale zu retten, passten.
Nachdem wir das Angebot für eine Potentialanalyse erhalten hatten, erteilte der Vorstand DenkMalNachhaltig den Auftrag,
Von DenkMalNachhaltig kam dann Ralph Rehfeld, um sich die Örtlichkeit genau anzusehen und sich Situation und Umstände der Restaurierung erklären zu lassen. Wir hatten ein dickes digitales Infopaket geschnürt, das wir ihm übergaben.
Auftakt zur Erstellung der Potentialanalyse war der ganztägige Workshop im Buchlerhaus-Saal am 27. Juni. Fast alle vom Vorstand konnten dabeisein. Auch Bürgermeister Dr. Braun ließ es sich nicht nehmen, den Tag mit uns zu verbringen.
Die Arbeit war anspruchsvoll. Die Mittagspause kurz und zudem noch mit Denkaufgaben belegt.
Am Ende des Tages – über eine Stunde später als geplant – waren doch alle mit dem Ergebnis der moderierten Gespräche und Aktivitäten zufrieden: Geboren und schon in Teilen inhaltlich konkretisiert war die Idee, aus dem ehemaligen Weinhändlerhaus das „Kulturhaus Buchler“ werden zu lassen.
Am 10. Juli kamen die Repräsentanten von DenkMalNachhaltig nochmals nach Gerlachsheim und stellten die fertige Potentialanalyse vor.
Am 8. September, demTag des offenen Denkmals, sollte das neue Konzept „Kulturhaus Buchler“ der Öffentlichkeit – speziell der Gerlachsheimer Bevölkerung – vorgestellt werden.
Dazu wurde zusammen mit DenkMalNachhaltig ein Flyer erarbeitet, den wir in alle Briefkästen im Ort und darüber hinaus an viele Interessierte verteilten.
Zum Tag des offenen Denkmals kamen ca. 180 Menschen. Neben Hausführungen wurden auch Kaffee & Kuchen und andere Getränke angeboten. Das Ganze bereicherte noch ein Flohmarkt im Weinhandelskeller.
Es wurden aber auch viele Gespräche über die Potentialanalyse geführt, von der wir Teile in einer kleinen Ausstellung in der Durchfahrt zugänglich gemacht hatten.
Folgen und gar Erfolg kann man nie wirklich sofort messen. Wir hoffen aber, dass der Tag des offenen Denkmals ein guter Start war für unser Projekt „Kulturhaus Buchler“.
Obwohl wir uns eigentlich mehr zurücknehmen, kürzertreten wollten, verlangt die Situation gesteigertes Engagement bis hoffentlich der Knoten reißt und die Menschen merken, was für ein riesiges Potential das Buchlerhaus-Areal bietet für die Gerlachsheimer Bevölkerung, die Stadt Lauda-Königshofen und darüber hinaus für die ganze Region.
Eines ist klar: Ohne die Mithilfe unserer Mitglieder und vieler weiterer wohlgesonnener Menschen können wir vom Vorstand diese Arbeit an der guten Zukunft des Buchlerhauses nicht leisten.
Deshalb die dringende Bitte: Helft / Helfen Sie mit! Wir brauchen Men-Power, aber auch Investitionen und Spenden, denn einhergehend mit festen Vermietungen und dauerhaften Angeboten an Menschen und Gruppen, muss die Restaurierung weitergeführt werden. Nur mit den entsprechenden Installationen und der geeigneten Infrastruktur werden die Räumlichkeiten – auch unabhängig von Witterung und Jahreszeit – genutzt werden können.
Mit DenkMalNachhaltig haben wir inzwischen zu ganz unterschiedlichen Menschen, Gruppierungen und Firmen Kontakt aufgenommen und die Bereitschaft erkundet, an der Entwicklung des Kulturhauses Buchler mitzuwirken.
Noch anderes ist wert berichtet zu werden:
Der vor eineinhalb Jahren gepflanzte Rebstock im Hof hat sich prächtig entwickelt. Wir durften in diesem Herbst schon viele wohlschmeckende Trauben genießen.
Auch der Rosenstrauch ist üppig gewachsen und musste bereits mehrfach eingekürzt werden. Wir wollen ihn weiter an der Fassade über dem Eingang in den großen Gewölbekeller hochziehen.
Bei der letztjährigen Mitgliederversammlung hatte Regine Buchler KulturGut das Ölgemälde von Johann Michael Buchler überreicht. Inzwischen hat Restaurator Michael Bronold dieses in unserem Auftrag gereinigt. Nun ziert es den großen barocken Saal.
Am 12.10. trafen wir uns zur Mitgliederversammlung. Dabei standen auch wieder Vorstandswahlen auf dem Plan. Daniel Wünsch hatte seit vielen Jahren das Amt des Schriftführers ausgeübt und wollte dafür nicht länger zur Verfügung stehen. Wir sind sehr froh, dass unser Mitglied Dr. Andrea Decker-Heuer zur Kandidatur bereit war. Sie wurde einstimmig zur neuen Schriftführerin gewählt. Auch alle anderen bisherigen Vorstände stimmten ihrer Wiederwahl zu. Damit ist der Vorstand wieder vollständig. Die Wahl gilt allerdings wieder nur für ein Jahr.
Am 23.November veranstalteten wir in Hof und Tenne den dritten Adventsflohmarkt. Außer dem umfangreichen Flohmarkt mit Advents- und Weihnachtsdekoration, der die Tenne wieder in eine zauberhafte Atmosphäre tauchte, hatten wir viele kunsthandwerkliche Basteleien im Angebot: diverse Origami-Sterne, Friedenstauben, gefaltete Nikoläuse, Kunstkarten mit Fotografien auf handgeschöpftem Papier, Töpferware und auch zudem viele neuwertige Bücher.
Dazu servierten wir Glühwein, Punsch und Kuchen. Die Veranstaltung war kräftezehrend, aber brachte doch einen guten Erfolg.
Jetzt, da Haus und Scheune winterfest gemacht sind, liegt das Buchlerhaus wieder für eine Weile im Winterschlaf. Nun gilt es neue Kräfte zu sammeln und spätestens im Frühjahr wieder gemeinsam loszulegen!
Ein dickes Dankeschön an alle, die im zuende gehenden Jahr aktiv waren – in welcher Form auch immer! Im Namen von KulturGut e.V. wünschen wir für das kommende Jahr 2025 alles Gute, Gesundheit, Erfolg und uns allen – mit unserem individuellen Beitrag – eine friedlichere und menschenfreundlichere Welt.
Bleiben Sie uns gewogen!